WLZ online 15.07.2016
September 19, 2016 3:18 pmElf Tischler freigesprochen – Handwerksinnung Waldeck feiert Gesellen
Sie verstehen ihr Handwerk. Elf Tischler haben ihre Gesellenstücke gebaut. Das war der Innung ein Fest mit Zeugnisübergabe wert.
Korbach. Hat der Tischler noch den richtigen Namen? Nein, meint Werner Schmal, Leiter der Beruflichen Schulen Korbach, Bad Arolsen, und schaut dabei vom Rednerpult aus die elf neuen Gesellen an, die wegen ihrer Freisprechung an diesem Donnerstagabend in der ersten Reihe im Bürgerhaus Korbach sitzen.
„Diese Berufsbezeichnung müsste dringend geändert werden, denn Sie müssen sich heute mit viel mehr Werkstoffen auskennen als nur mit Holz, ein Tischler muss heute auch Kenntnisse über Kunststoffe besitzen“. Der Prüfungsausschussvorsitzende Wolfgang Führer bestätigt, dass die Anforderungen für einen Tischler bei der Abschlussprüfung mittlerweile sehr hoch seien. Diesmal mussten die angehenden Gesellen in der theoretischen Prüfung eine Jugendherberge renovieren. Dafür war nicht nur handwerkliches Geschick gefragt, sondern auch viel Schreibarbeit für die Planung und die Berechnungen. In der Praxis mussten die Lehrlinge ihr Gesellenstück bauen. Ob Schreibtisch, Schrank, Bett und sogar ein Kicker – all diese Einzelstücke sind an diesem Tag im Bürgerhaus zu besichtigen. Obermeister Kari Heinz Füllgraf spricht in seiner Rede die Junggesellen Robin Becker, Dariusz Bonkowski, Peter Fliegel, Marco Frederiks, Leon Gocke, Robin Heinemann, David Knauf, Ralf Philipp, Lars Porrmann, Jonas Schultze, Jakob Vollbracht (Wulf Isenberg GmbH & Co. KG) und Ruben EI-Ambabi, der die Prüfung zum Fachpraktiker für Holzverarbeitung geschafft hat, direkt an. Er will ihnen aber für ihre berufliche Zukunft keine guten Ratschläge geben, denn „die haben was mit Schläge zu tun und sind daher nicht besonders beliebt”. Der Obermeister wählt daher in seiner Ansprache anstelle eines Wegweisers das Symbol Navigationsgerät, das die Junggesellen beruflich immer zum Ziel führen soll.